Künstler*innen
Diese 13 Künstler*innen aus Köln und dem Ausland präsentierten ab dem 5. September Kunstwerke im öffentlichen Raum, die sich kritisch und kreativ mit Wallrafs Ideen auseinandersetzten.
Diese 13 Künstler*innen aus Köln und dem Ausland präsentierten ab dem 5. September Kunstwerke im öffentlichen Raum, die sich kritisch und kreativ mit Wallrafs Ideen auseinandersetzten.
Am 5. September startete WASTA mit einem Auftaktevent am Kölner Dom. Es folgten 10 weitere Tage voller Kunst und Kreativität in ganz Köln. WASTA steht für Wallraf Street Art und ist ein Projekt der Universität zu Köln. Das Festival verband Kunst im öffentlichen Raum mit Geschichte und Wissenschaft. Im Mittelpunkt stand Ferdinand Franz Wallraf. Er war Kölner Sammler und Gelehrter. Sein Einfluss prägte die Stadt – auch 200 Jahre nach seinem Tod.
Wallraf (1748-1824) war Sammler, Netzwerker und Hüter von Kultur und Wissen: Inwiefern ist eine Person, die vor 200 Jahren gelebt hat, für uns heute wichtig? Und wie kann dieser eine zeitgenössische künstlerische Form gegeben werden? WASTA will zeigen, warum es sich lohnt, an Wallraf zu erinnern. Er selbst ließ zu besonderen Ereignissen monumentale, ephemere Inschriften in Köln modellieren. WASTA nimmt dies als Inspiration, um Kunst und Schrift in die Stadtlandschaft zu bringen. So werden Kunst und Wissenschaft in einer Festivalwoche verbunden, die unsere Kölner Straßen zu Ausstellungsräumen macht. Für mehr Details zur Person Wallrafs, haben Student*innen des Kunsthistorischen Instituts Beiträge zusammengestellt, die den Kölner und seine Geschichte aufarbeiten. Besonders wichtig bei dieser Recherche war das Wallraf-Projekt des Lehrstuhls für die Geschichte der Frühen Neuzeit, das unter der Leitung von Prof. Dr. Gudrun Gersmann intensive Forschungen zu Wallraf tätigte. Mehr Informationen finden Sie unter https://wallraf.mapublishing-lab.uni-koeln.de.
WASTA setzt sich mit Wallrafs materiellem und immateriellem Erbe kritisch und kreativ auseinander. In seinen Schriften lassen sich auch problematische Textstellen finden, wie antijudaistische und sexistische Aussagen. Außerdem sind aus heutiger Sicht sein Lokalpatriotismus und die Sammelpraxis im Allgemeinen zu hinterfragen.
Erst durch die vollständige wissenschaftliche Aufarbeitung seiner Manuskripte kann das gesamte Ausmaß seiner Haltungen erkennbar werden. Wallraf als ‚Kind seiner Zeit‘ zu bezeichnen, erscheint nicht ausreichend. Das Festival bot daher einen neuen Ansatz für die Auseinandersetzung mit dem Erzbürger Wallraf und leistete einen Beitrag zur Aufarbeitung: Künstlerische Interventionen trafen auf wissenschaftliche Erkenntnis. Weitere Informationen sind im nachfolgendem PDF zu finden.
Wir wollten bei all unseren Veranstaltungen innerhalb der Festivalwoche einen Raum schaffen, der möglichst sicher für alle Teilnehmer*innen war und in dem ein respektvoller Umgang herrschte. Die Teilnahme an den Veranstaltungen war und ist an den Willen gebunden, unseren Code of Conduct anzunehmen und mitzutragen. Es liegt in der Verantwortung aller Teilnehmer*innen, diesen umzusetzen. Wir streben einen rücksichtsvollen, respektvollen und solidarischen Umgang miteinander an.
Die berühmte Street-Art-Fotografin Martha Cooper aus den USA kam für WASTA nach Köln, um alle Kunstwerke des Festivals zu dokumentieren. Die Ergebnisse ihrer Arbeit fließen in eine Publikation ein, die nach dem Festival veröffentlicht wird. Die US-amerikanische Fotojournalistin hat ihre Karriere in den 1970er Jahren mit Bildern der New Yorker Graffiti-Szene und der Hip-Hop-Kultur begonnen. Heute gilt sie weltweit als Ikone der fotografischen Dokumentation von Street Art. Hier findet ihr ihr Profil bei Instagram: @marthacoopergram.
WASTA wird durch die Sparkasse KölnBonn gefördert. Durch die großzügige finanzielle Unterstützung konnte ein Festival gestaltet werden, das nicht nur das Erbe von Ferdinand Franz Wallraf ehrte, sondern auch zeitgenössische Künstler*innen aus Köln und der ganzen Welt in den Mittelpunkt rückte. Diese Partnerschaft ermöglichte es uns, den öffentlichen Raum als lebendige Bühne für Kunst und Kreativität zu nutzen und so ein breites Publikum zu erreichen. Wir sind dankbar für das Engagement und die Vision, die dazu beitragen, unser kulturelles Erbe zu bewahren und gleichzeitig neue Impulse für die künstlerische Landschaft unserer Stadt zu setzen.
Hinter WASTA stehen Student*innen und Mitarbeiter*innen des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln und der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, unter der Leitung von Gabriella Cianciolo Cosentino mit der Koordination von Kira Holst. Gemeinsam wird die Festivalwoche im September organisiert, die Künstler*innen gesucht und betreut. Das Projekt möchte das Studium der Kunstgeschichte praxisnah gestalten und vielfältige Ideen für ein gemeinsames Ausstellungsprojekt umsetzen. Als Schirmherrin unterstützt Maria Helmis-Arend das Festival.
Rediscover Wallraf’s legacy at the WASTA – Wallraf Street Art festival week across Cologne!
In collaboration with ten artists, WASTA not only celebrated Wallraf but also highlighted the value of remembering influential individuals. This project offered Cologne’s residents various street art activities, drawing inspiration from Wallraf’s tradition of erecting monumental inscriptions for special occasions. WASTA embraced his legacy by integrating art into the city’s urban landscape.
Together with their students, the Art History Institute and the University and City Library of Cologne organized a participatory festival week. This event provided a platform for diverse activities that shared knowledge about Wallraf and street art, transforming Cologne’s streets into an open-air exhibition space. From September 5-15, 2024, eleven artists displayed their interpretations of Wallraf’s persona throughout the city. Free events, including talks, workshops, and tours, offered locals the opportunity to explore Wallraf’s legacy alongside the contemporary work of emerging artists.
Über eine Ausschreibung, die bis zum 7.4.2024 geöffnet war, hat WASTA Künstler*innen gesucht, die Interesse hatten, verschiedene Kunstwerke für den öffentlichen Stadtraum anzufertigen. Eine Jury hat sich daraufhin für elf Projekte entschieden, diese werden im September umgesetzt. Das Auswahlverfahren ist abgeschlossen, die Ausschreibung ist nachfolgend jedoch weiterhin einsehbar.